Der Weg zum Standardprotokoll
Für das zukünftige IoT müssen offene Interoperabilitätsstandards für gemeinsame Architekturen und Verbindung von intelligenten Geräten, Maschinen, Mitarbeitern und Prozessen definiert werden, die dazu beitragen, einen zuverlässigeren Zugriff auf Big Data zu beschleunigen und Geschäftswert zu schaffen.
Aufgrund der unterschiedlichen Interessen aller beteiligten Unternehmen, hat sich bis heute kein Standard etabliert, weder bei der Hardware noch bei der Software oder den Prozessen. Derzeit versuchen viele Interessensgruppen (Konsortien) ihren eigenen favorisierten Standard durchzusetzen. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass sich nicht das technisch überlegene Produkt durchsetzt, sondern die Technologie der Interessensgruppe, welchem die einflussreichsten Unternehmen angehören. Solange sich alle beteiligten Unternehmen noch nicht auf die zu verwendenden Standards festgelegt haben, wird es viele rivalisierende Technologien geben.
Die IF möchte natürlich, dass sich ihr Protokoll als neues RFC Protokoll etablieren wird. RFC (Request for Comments) ist eine Sammlung durchnummerierter Dokumente, die von der Internet Engineering Task Force (IETF) herausgegeben werden. RFCs behandeln Protokolle, Methoden, Programme und Konzepte, die für die Zusammenarbeit unterschiedlicher Systeme im Internet unentbehrlich sind und als Internet-Standards gelten.
Warum sollte sich IOTA gegenüber anderen Anbietern durchsetzen?
Meiner Meinung nach hat die IF gute Chancen, das zukünftige M2M-Standard-Protokoll zu definieren. Im folgenden werde ich ein paar Argumenten aufzählen, die mich zuversichtlich in die Zukunft schauen lassen.
IOTA hat die Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftung in Deutschland gewählt, als Stiftung dürfen per Gesetz keine Gewinne erzielt werden. Dadurch hat IOTA eine beispiellose Legitimität für die Zusammenarbeit mit zukunftsweisenden Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors und Forschungspartnern auf der ganzen Welt erhalten. Dieser sehr große Unterschied gegenüber anderen konkurrierenden Anbietern schafft bei den Unternehmen mehr Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Stellen Sie sich vor, der CEO eines großen Unternehmens zu sein, dersich für die Spitzentechnologie interessiert, die von zwei Projekten angeboten wird, von denen eines auf den Bahamas und das andere in Deutschland als streng regulierte Stiftung registriert ist. Wofür würden Sie sich entscheiden?
Ziel der gegründeten Stiftung ist es unter anderem, die Standardisierung des Kernprotokolls für die M2M-Wirtschaft auf Basis von IOTA zu etablieren, um den Unternehmen den Zugang zu einer offenen und kostenfreien Distributed Ledger Technologie zu ermöglichen. Da die IOTA Foundation keine Gewinne erwirtschaften darf, liegt die Motivation der IF ausschließlich darin, drängende Probleme unserer Zeit wie Energiewende, eHealth, Sharing-Economy und Industrie 4.0 voranzutreiben.
Die IOTA-Technologie beinhaltet eine eigene Kryptowährung, weil diese eine Voraussetzung für eines Wertetransfers in einer Datenökonomie ist. Alle verfügbaren Token wurden bereits ausgegeben und die Gründer mussten ihre IOTA-Token selber mit ihrem Privatvermögen kaufen, wie alle anderen Investoren auch. Wilde Spekulation um die Einkommensquelle der Gründer wurden somit im Keim erstickt, auch das schafft mehr Transparenz und Vertrauen als bei anderen Projekten.
Der Weg zum M2M Standard geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Industrie selbst. Aktuell werden in verschiedenen Projektgruppen, mit Industrie Schwergewichten wie z.B. VW, Audi, Bosch oder Jaguar Land Rover mögliche Anwendungen erforscht und entwickelt, sowohl VW als auch JLR haben bereits auf IOTA basierende Anwendung in der realen Welt angekündigt. Zudem wurden mit eCl@ss e.V. ein Partner gewonnen, der sich mit seinem Angebot der „standardisierten Produktdaten“ bereits in vielen Branchen weltweit als Standard etabliert hat und höchstes Vertrauen genießt.
Das reicht natürlich nicht aus um einen möglichen Branchenübergreifenden Industriestandard auszurufen, deshalb müssen bewährte und etablierte Organisation, die bereits das Vertrauen eines Großteils der Industrie genießen und die sich der reinen Standardisierung gewidmet haben mit ins Boot geholt werden.
Eine Schlüsselfigur für dieses Vorhaben ist ohne Zweifel das IOTA AufsichtsratsmitgliedDr. Richard Mark Soley. Er hält Bachelor-, Master- und Doktortitel in Informatik und Ingenieurwissenschaften vom Massachusetts Institute of Technology (MIT). Sein Werdegang seit der Erlangung dieser erstklassigen Ausbildung, ist nicht weniger beeindruckend.
Seit 1997 ist er Vorsitzender und CEO der * Object Management Group® (OMG®). Die OMG ist zu einem weltweit führenden Unternehmen bei der Schaffung internationaler Standards für die Softwareindustrie aufgestiegen und hat zahlreiche globale Gemeinschaften aufgebaut. Durch die Bereitstellung von Software-Standards hat die OMG dazu beigetragen, den Bereich der Softwareentwicklung zu der mächtigen Industrie zu machen, die wir heute kennen. Um die Wichtigkeit von der Object Management Group für eine mögliche Standardisierung einordnen zu können, braucht man nur einen Blick auf den Vorstand zu werfen, er besteht aus Top-Führungskräften von IT-Giganten wie IBM, Oracle und Microsoft alles dank Dr. Soley’s Führung, die sich mittlerweile über fast drei Jahrzehnte erstreckt.
Darüber hinaus ist Dr. Soley als Executive Direktor des Clouds Standards Customer Council™ (Interessengruppe für Endnutzer) sowie als Executive Direktor des * Industrial Internet Konsortium tätig.
Als Chairman und CEO von OMG ist Dr. Soley für die Vision und Ausrichtung des weltweit größten Konsortiums dieser Art verantwortlich, zudem ist seine persönliche Vernetzung in der Industrie unheimlich hilfreich für IOTA.
Durch die weitreichende Vernetzung von Dr. Soley, könnten diverse Unternehmen mit der IOTA Foundation in Kontakt kommen und ggf. könnte eine zukünftige Partnerschaft angestoßen werden. Eine immer größer werdender Pool an Partnerschaften ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum M2M Standardprotokoll.
* Object-Management-Group (OMG), es ist ein internationales, offenes, nicht gewinnorientiertes Konsortium für Technologiestandards. OMG-Standards werden letztendlich von Anbietern, Endbenutzern, akademischen Institutionen und Regierungsbehörden bestimmt. OMG entwickelt Unternehmensintegrationsstandards für ein breites Spektrum von Technologien und für viele Branchen.
* Industrial-Internet-Consortium (IIC) ist die weltweit führende Organisation, die Unternehmen durch Beschleunigung des industriellen Internets der Dinge (IoT) transformiert. Ziele der Organisationen ist es Technologien zusammenzubringen, die zur Beschleunigung des Wachstums des Industrieelen Internet erforderlich sind, indem bewährte Verfahren ermittelt, zusammengestellt und gefördert werden. Die Mitgliedschaft umfasst kleine und große Technologieinnovatoren, Marktführer, Forscher, Universitäten und Regierungsorganisationen.
Zitat David Sønstebø: “Nur wenige Menschen auf der Welt können sich mit Dr. Soley‘s Liste von Verdiensten und Erfahrungen bei der Entwicklung von Standards in CS (Computer Science) und IoT (Internet der Dinge) oder beim Aufbau von Organisationen und Allianzen mit mehreren involvierten Stakeholdern vergleichen.”
Eine weitere sehr einflussreiche Person ist der technische Experte Mike Bennett, er ist der Semantik-Experte und Ontologe für den EDM Council. Er ist Architekt und Herausgeber des Semantics Repository und vertritt den Rat in den Gremien für technische Normen der ISO. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie mit Investment-Management-Software, Datenmanagement-System-Design, Messaging-Standards, Produkttests und Projektmanagement. Mike bietet den EDM Ratsmitgliedern technische Beratung und Datenzuordnungsberatung und wird sowohl als Ressource als auch als häufiger Sprecher innerhalb der Semantik-Community angesehen. (Präsentation zu IOTA von Mike Bennet)
EDM ist ein weiteres großes Konsortium, welches sehr eng mit OMG zusammenarbeitet und ebenfalls großes Interesse an einer Standardisierung der IOTA Technologie hat. Der Council hat mehr als 200 globalen Mitgliedsunternehmen, mehr als 10.000 Teilnehmern und eine wachsende Liste von zu betreuenden Branchen wie beispielsweise: Finanzen, Dienstleistungen, Automotive, Fertigung, Immobilien, Datenlieferanten, Technologie, Akademien, Regierung und Regulierungsbehörden. Der EDM Council ist ein gemeinnütziger globaler Verband, der gegründet wurde, um die Praxis des Datenmanagements zu einer geschäftlichen und operativen Priorität zu machen. Der Rat ist der führende Führsprecher für die Entwicklung und Implementierung von Datenstandards, optimalen Methoden und umfassenden Trainings- und Zertifizierungsprogrammen.
Zudem ist der EDM Council der Urheber und globale Verwalter der Financial Industry Business Ontology. (FIBO™), ein semantischer Open-Source-Standard. FIBO bietet eine Beschreibung der Struktur und der vertraglichen Verpflichtungen von Finanzinstrumenten, juristische Personen und Finanzprozessen. Es wird verwendet, um Daten über verschiedene *Repositories hinweg zu harmonisieren, um die Qualität zu validieren, die Risikoanalyse zu verbessern und die Geschäftsprozesse zu automatisieren. FIBO hat ein starkes Interesse an der Standardisierung der Datenintegration und auf die automatische Verarbeitung aus unterschiedlichen Quellen.
*ein verwaltetes Verzeichnis zur Speicherung und Beschreibung von digitalen Objekten.
Aktuell arbeitet Mike Bennett mit der IOTA Foundation zusammen und erstellt die benötigten RFC Dokumente für eine Standardisierung verschiedener Teilbereiche der IOTA Technologie.
